Hl. Kyrill und Method und die Anfänge des Christentums in Mähren

Im Jahre 863, also vor 1150 Jahren, kam nach Rostislavs Mähren die byzantinische Mission mit Konstantin dem Philosophen an der Stirn, einer bedeutenden Persönlichkeit der damaligen christlichen Welt; begleitet war er von seinem älteren Bruder Method und einer Gruppe ihrer Schüler. Sie kamen, um das Wort Gottes in einer den Mährern verständlichen Sprache zu predigen, die heute als Alt Slawisch bezeichnet wird und deren schriftliche Form Konstantin anhand der neu geschaffenen Schrift – Glagoliza gestaltete. Die Lebensschicksale der beiden Brüder von Thessaloniki  und ihre Fortsetzung  in der Geschichte der „Heiligen mährischen Kirche“ unter Erzbischof Method, eine kurze Darstellung der Situation in Mähren vor der Ankunft der gelehrten Byzantinern auf den Hof des Fürsten Rostislav, das alles sind Themen, mit welchen sich, wenn auch nur bündig und schematisch, die erste Aufstellung in dem neuen „Zentrum für slawische Archäologie“ in Uherské Hradiště befasst.  Ihr Bestandteil sind auch großflächige Modelle, die einerseits die wahrscheinliche Situation des Sakralzentrums Großmährens in Uherské Hradiště-Sady, auf der Anhöhe Methods in der Zeit, wenn dort höchstwahrscheinlich das Zentrum der „heiligen mährischen Kirche“ existierte, andererseits das Aussehen  des bisher kaum präsentierten Machtzentrums in Veligrad zeigen, das sich im Raum des heutigen Friedhofs in Staré Město befand und dessen Bestandteil die Rotunde aus dem 9. Jahrhundert war, die an der Stelle der heutigen Kirche St. Michaelis des Erzengels stand. Es fehlen auch nicht die berühmten „Fälschungen von Stupava“, angebliche Grabsteine des hl. Methods, die von K. Maštalířová in Chřiby unweit von Stupava gefunden wurden, oder Stücke von Mörtelfußböden, die während der Erforschung der frühmittelalterlichen St. Johannes-Kirche in Modrá bei Velehrad ausgehoben wurden. Interessant sind weiter zwei Exemplare silberner Trommelohrringe mit Granulation, die im Oktober 2013 in Staré Město „Na Vyhlídce“ entdeckt wurden und die neuesten, zum ersten Mal ausgestellten Schmucksachen darstellen, die in die Gruppe des prachtvollen, sog. Veligrader Schmucks aus der großmährischen Zeit  gehören. Daneben kann  man auch sehr gelungene Repliken von Schuhen der Angehörigen der Gesellschafts- und Kircheneliten, gleich wie Repliken  technologisch sehr anspruchsvoll verzierter Magnatensporen und -gürtel besichtigen, die aus den Werkstätten zeitgenössischer Spitzenkunsthandwerkern und Restauratoren stammen.

Es ist zu hoffen, dass die Ausstellung über die hl. Kyrill und Method  und die Anfänge des Christentums in Mähren ihre Besucher findet und das neue „Zentrum für slawische Archäologie“ bald um Funde bereichert wird, die künftig weitere attraktive Präsentationen veranlassen werden. 

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